Inklusion

Das folgende Zitat drückt unsere Auffassung von Inklusion aus:

„Es sind nicht die Unterschiede, die uns trennen. Es ist die Unfähigkeit, die Unterschiede zu erkennen, zu akzeptieren und wertzuschätzen.“

Bei Inklusion geht es um Vielfalt in unserer Gesellschaft.

Die Vielfalt in der Gesellschaft bezieht sich dabei nicht ausschließlich auf Menschen mit Behinderung, sondern schließt alle mit ein. Die Wertschätzung der Vielfalt ist ein Grundgedanke der Inklusion. Jeder Mensch hat besondere Interessen und auch Herausforderungen. Jeder Mensch ist auf seine Art einzigartig und verdient es, in ihrem oder seinem „Sein“ respektiert und wertgeschätzt zu werden.

Persönliche soziale, kulturelle, regionale und andere besondere Eigenschaften, Erfahrungen und Fähigkeiten machen die Einzigartigkeit jedes Menschen aus. Die Vielfalt (Heterogenität) ist eine „selbstverständliche“ Gegebenheit. Sie ist ein Gewinn für die Gemeinschaft im kleinen sowie für die Gesellschaft im großen.

Inklusion heiß auch, dass jeder Mensch selbstbestimmt und gleichberechtigt – von Anfang an und unabhängig von individuellen Merkmalen – an allen gesellschaftlichen Bereichen teilnehmen kann. Alle Menschen gehören dazu, jeder kann mitmachen, keiner ist ausgeschlossen. Inklusion beschränkt die gesellschaftliche Vision des Zusammenlebens und Zusammenhandelns von Menschen nicht auf Menschen mit Behinderung, sondern bezieht alle Dimensionen von Heterogenität, wie Geschlecht, Alter, Religion, Sexualität, Ethnizität usw. mit ein.

Inklusion ist ein Prozess, der sich schrittweise entwickelt und Mut zur Veränderung erfordert!

Inklusion ist gekennzeichnet durch…

  • Teilhabe ohne bauliche Barrieren: Jeder Person werde der Weg und der Zugang zu Gebäuden ermöglicht, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrdienste können ohne Hindernisse genutzt werden und entsprechende Hilfsmittel zum alltäglichen Leben sind erhältlich.

  • Teilhabe ohne kommunikative Barrieren: Informationen (z.B. Briefe, Zeitungen, Gesetze und Verordnungen, Fahrpläne, Internetseiten) sind für alle verständlich sowie zugänglich und alle können sich (miteinander) verständigen.

  • Teilhabe ohne Barrieren in den Köpfen bedeutet, eine positive persönliche Haltung zu haben. Inklusion als Haltung spiegelt sich in unserem täglichen Leben, Denken, Handeln und unserer Sprache wider. Dabei stehen gegenseitiger Respekt, Wertschätzung sowie Anerkennung den Mitmenschen gegenüber im Mittelpunkt.

Inklusion im Sport

Inklusion im Sport bedeutet für uns einerseits, dass jeder Mensch nach seinen individuellen Wünschen und Voraussetzungen ein Bewegungs-, Spiel- und Sportangebot in seinem Umfeld wählen und an diesem – selbstbestimmt und gleichberechtigt – teilnehmen kann. Andererseits geht es auch um die Partizipation (Mitsprechen, Mitmachen, Mitbestimmen) in den Strukturen des organisierten Sports auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene.

Dabei geht es allerdings nicht darum, dass alle gemeinsam Sport treiben müssen, sondern dass die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Jeder soll das Wunsch- und Wahlrecht wahrnehmen können. So sollte z.B. zwischen verschiedenen Sportvereinen und Sportangeboten gewählt und Wünsche hinsichtlich der Gestaltung geäußert werden können. So sollte z.B. zwischen verschiedenen Sportvereinen und Sportangeboten gewählt und Wünsche hinsichtlich der Gestaltung geäußert werden können. Das kann sich auf das Sporttreiben in einer bestimmten homogenen Gruppe, in sogenannten geschützten Räumen, beziehen oder auch bedeuten, dass sich jemand gegen ein Sportangebot entscheidet. 

Für die Sportverbände und Sportvereine steht dabei die Frage im Raum, wie sie die Strukturen und Angebote so schaffen bzw. gestaltet können, dass jeder Mensch ein wohnortnahes Angebot vorfindet, das seinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht. 

Inklusion durch Sport

Inklusion durch Sport bedeutet für uns, dass durch Sport ein Verständnis füreinander und die gegenseitige Anerkennung und der Respekt gefördert werden. Dies wird durch das gemeinsame Sporttreiben oder auch durch die Wahrnehmungen und Fähigkeiten realisiert.

Alle Menschen können durch Bewegung, Spiel und Sport bio-psycho-soziale Effekte erfahren z.B. Stärkung der Muskelkraft, Angst- und Stressabbau, Gemeinschaft erleben etc., die sie selbstbewusster in die eigene Leistungsfähigkeit und auch gegenüber Mitmenschen machen. Sie können selbstsicherer im alltäglichen Leben auftreten, aktiv auf andere Mitmenschen zugehen und eigene Bedarfe und Wünsche mitteilen. Alle können dabei von und miteinander lernen. Sie werden für die besonderen Bedürfnisse eines jeden einzelnen sensibilisiert und lernen, damit umzugehen.

Ziel soll sein, dass jede Person aus einem vielfältigen Angebot in seiner Umgebung schöpfen und das Sport-, Spiel oder Bewegungsangebot finden kann, welches ihr liegt.“

Quelle: Index durch Inklusion in und durch Sport. Ein Wegweiser zur Förderung der Vielfalt im organisierten Sport in Deutschland, Hg. Deutscher Behindertensportverband e.V. 2014, S.12

Aktionsplan der Landesregierung Rheinland-Pfalz

Handlungsfelder des Aktionsplans (Kultur, Freizeit und Sport)

Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst, sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft.

Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung die gleichberechtigte Teilhabe an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen

  • um Menschen mit Behinderungen zu ermutigen, so umfassend wie möglich an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen teilzunehmen, und ihre Teilnahme zu fördern;

  • um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit haben, behinderungsspezifische Sport- und Erholungsaktivitäten zu organisieren, zu entwickeln und an solchen teilzunehmen, und zu diesem Zweck die Bereitstellung eines geeigneten Angebots an Anleitung, Training und Ressourcen auf der Grundlage der Gleichberechtigung mit anderen zu fördern;

  • um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderung Zugang zu Sport-, Erholungs- und Tourismusstätten haben;

  • um sicherzustellen, dass Kinder mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen Kindern an Spiel-, Erholung-, Freizeit- und Sportaktivitäten teilnehmen können;

  • um sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu Dienstleistungen der Organisatoren von Erholungs-, Tourismus-, Freizeit- und Sportaktivitäten haben.“

Quelle: Landesaktionsplan Rheinland-Pfalz, Hg. Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz 2015, S.